oder alles 5 Euro billiger als bei Aldi
Ihr seht richtig: Wir haben keine Urlaubsfotos zum Einstellen, denn dieses Jahr haben wir die Kamera direkt zu Hause gelassen, nachdem in jedem der letzten Urlaube zwar keine Bilder trotz vorhandener Kamera gemacht wurden, aber dafür die Kamera zu Hause auch entsorgt werden konnte, weil sie kaputt war *gröhl*.
Wenn Strolchens eine Reise tun, dann können sie was erleben
*smile* und genau das haben wir gemacht! Unser Sommerurlaub im Oktober hat uns
wie bereits im Vorjahr (und vermutlich im nächsten Jahr) wieder an die
türkische Riviera in die Region Side geführt. Normal hätte ich sicher ein
anderes Hotel gewählt, aber da diese Reise die einzige Reise mit 2 Tagflügen
war die nach Einlösung meines Geburtstagsgeschenks war (viele Miezekatzen mit
Miezekatzenmusik – oder einfach das Musical CATs), haben wir etwas gebibbert,
da das Hotel nach unserer Buchung in den Bewertungen im Internet stark in der
Bewertung gesunken war. Egal – das müssen wir durch und so urlaubsreif wie wir
waren hätten wir vermutlich sogar im Zelt am Strand geschlafen – Hauptsache
raus aus Strolchenhausen und Hauptsache
Sonne, Sand und Meer …
Die fertig gepackten Koffer schnell in den Murmel-Urmel
verstaut ging es los zu meinen Eltern, wo das Strolchenpapa-Taxi auf uns
wartete und wenige Minuten später waren wir schon am Flughafen, Hinflug mit
Condor ein Vergnügen, die Nudeln in Sahnesoße sehr lecker, Gratisgetränke
geschlabbert und ab in den geruhsamen Strolchenschlaf. Irgendwo kurz vor
Antalya aufgewacht und merhaba türkiye –
da waren wir. Während mein Koffer diesmal direkt zu Beginn kam fühlte sich
Strolchenmännchens Koffer wohl sehr wohl im Flieger und kam fast zum Schluss –
die entgegengesetzte Reihenfolge vom Vorjahr – schnell in den Zulieferbus und
nach einer Stunde Fahrt waren wir pünktlich zum Abendessen im Hotel. Die Zimmer
und der erste Eindruck des Hotels waren einfach prima und dieses hat sich bis
zum Ende nicht mehr geändert – es ist schon merkwürdig, dass man gelegentlich
den Eindruck hat, dass Kritiker in Portalen das Hotel so anders sehen als man
selbst *kopfschüttel*. Nach dem Abendessen waren wir noch ein paar kurze
Schritte unterwegs und haben dann erstmal die Koffer ausgepackt – die waren
allerdings deutlich leichter als im Vorjahr, aus Erfahrung klug sozusagen. Wie
bei jedem Türkei-Urlaub überkam mich leichte Panik, ob ich unter dem dünnen
Laken nicht frieren würde, aber nein, die Nachttemperaturen gingen nicht unter
20 Grad und so fielen wir recht früh in einen gemütlichen Schlaf. Am nächsten
Morgen machten wir uns auf zum ersten Strandbesuch und dem ersten Baden im Meer
– ach war das schön und sogar das Meer noch angenehm warm. Am frühen Nachmittag
gingen wir jedoch Richtung Hotel, denn einen Sonnenbrand am ersten Tag wollten
wir nun wirklich nicht bekommen. Statt dessen legten wir eine kurze Runde
Nachmittagsshopping in der Einkaufsstraße ein und was für ein Wunder, wir
fanden eine neue Fußbekleidung in Leder für das Strolchenmännchen. Nach einem
erquickenden Nachmittagsschläfchen machten wir uns wieder auf zum Abendessen,
einem weiteren kleinen Bummel ohne nennenswerte Folgen (Hemden fürs Männchen
zähle ich nicht mehr als Folge, das ist Pflicht) und haben den Abend ruhig an
der Poolbar ausklingen lassen. Tag 2 brachte die erste Fahrt im Dolmus und das
brachte uns zum Markt nach Side und anschließend in die Stadt. Auf dem Markt
fanden wir zumindest eine Handtasche für die Strolchenmami, die wir nach
unserem mittlerweile sehr gut funktionierenden Feilsch-Schema für einen totalen
Schnäppchenpreis ergattern konnten – der Händler war sicher total froh, dass
ausgerechnet wir die Tasche kaufen wollten, denn er ist uns zum Schluss sogar
mehrere Stände hinterhergelaufen, damit wir die Tasche für unseren Preis
bekommen *lach*. Aus meiner Erinnerung folgten maximal 2 weitere Hemden fürs
Strolchenmännchen und ab ging es in die Stadt. Ziel der Suche war genau das
Geschäft, in dem das Strolchemännlein letztes Jahr wirklich qualitativ tolle
Jeans gefunden hat und nach langem Suchen haben wir das Geschäft wiedergefunden
und eine erneute Jeans mitgebracht. Da ich vom letzten Jahr noch wusste, wie
lang ein Hosenkauf fürs Männchen dauert zog ich selbst einmal los (eigentlich
nur auf die andere Straßenseite und 2 Geschäfte links)und fand meinerseits
ebenfalls 2 Jeans zum akzeptablen Preis. Problem an der Sache: Ich wollte
eigentlich ja nur mal eben ein Rauchopfer darbringen und wurde vom Männchen
gesucht. Wie funktioniert die Suche? Kein Problem, er stellt sich auf die
Straße, legt einen fragenden Blick auf und sofort eilen helfende Verkäufer
herbei, die natürlich genau gesehen haben, in welchen Laden eine blonde Frau
verschwunden ist *lach*. So fand mich das Strolchenmännchen und wollte mich
direkt an den Verkäufer verkaufen, weil ich zwar nette blonde Haare hätte (ich
wundere mich immer, warum das so etwas besonderes sein soll) aber leider auch
immer weglaufen würde. Nee was haben wir gelacht (O-Ton: Entweder sie kaufen
meine Frau oder ich verschenk sie an die Syrer). Aber türkische Verkäufer sind
ja sowas von erschreckend ehrlich, das sag ich euch! Ist „die Hose passt
perfekt und sitzt auch gut in ihrem Hohlkreuz“ jetzt ein Kompliment oder ein
Grund zum Flüchten *gg*. Der Gürtelverkäufer auf dem Markt zog und zog am
Gürtel, bis er endlich zu war und meinte, ich hätte entweder die Möglichkeit, 2
Tage nichts zu essen, damit der Gürtel ins nächste Loch rutschen würde – ich hab
ihm dann gesagt, ich hätte gerne einen Damengürtel und er könne den
Kindergürtel doch bitte wem anders verkaufen.
Tja, neben diesem XL-Einkaufsbummel und einem weiteren
Marktbesuch kam eigentlich nicht viel, außer viel Sand, viel Sonne, viel Essen
und viel Baden im Meer. Und viel Shoppen vielleicht noch.
Bei einem abendlichen Bummel ertönte ein Jaulen, welches
deutsche Hunde zum jaulen gebracht hätte (ähnlich einer Sirene) – ihr ahnt es,
es war der Muezzin via Lautsprecher – normal nichts ungewöhnliches, aber an
diesem Tag jammerte es besonders laut – wir nehmen an, dass es die
Endausscheidung für Evrenseki sucht den Supermuezzin war – keine Ahnung wer
gewonnen hat – wir haben es nicht verfolgt.
(liebe türkische und muslimische Mitleser falls ich euch haben sollte – ich achte eure
Religion und möchte euch nicht verulken, aber die Episode war einfach zu schön,
um sie hier nicht zu erwähnen – generell finde ich sogar, dass eurer Ruf des
Glaubens einfach zum Türkei-Urlaub dazugehört wie die Sonne, der Sand und das
gute Essen, nicht zu vergessen eure herzliche Art, die es schwer macht wieder
nach Hause zu fahren.)
Auch wunderbare Plakate waren zu sehen: So gab es des
Sommerschlub-Verkauft (klar – reine Absicht es so zu schreiben – sicher haben
wir ihm das abgenommen). Und WASA gab es schon für 50 Cent (allerdings zum
Trinken). Das netteste Plakat jedoch, das für größte Verwirrung bei unseren
Bekannten sorgten (die durch einen Zufall im gleichen Ort waren und mit denen
wir einen zauberhaften Abend verbracht haben) und das Fehlen von Satzzeichen,
das den Satz doch recht kurios wirken ließen. Er hing am T-Shirt- und
Jeansladen und lautete ‚Alles 5 Euro günstiger als bei Aldi“ und die
Feststellung der Bekannten, dass Aldi doch keine Marken-Jeans und TShirts habe und
wie diese dann 5 Euro günstiger sein könnten, hat mich echt Tränen lachen
lassen. Ich stand kurz davor zu fragen, wo denn die Nudeln und der Kaffee
stehen, die ich bei Zuzahlung vom
Verkäufer bis zur Endsumme sicher noch in den Koffer bekommen hätte.
Tja, irgendwann kam er leider, der Tag der Abreise – schnell
noch ein paar ‚Marken-Schuhe‘ für die Strolchennichte und den Strolch besorgt,
da die Kofferwaage mehr als grünes Licht gab (nur 15 Kilo – hallo da geht doch
noch was rein – leider habe ich auf die Schnelle keine Teesörts mehr gefunden
(noch so eine nette Stilblüte) und ab ging es zum Flughafen. Komisch, unsere
als 2 x Tag-Flug teuer gebuchte Reise war 2 Tage vor dem Abflug schon auf einen
4 Stunden späteren Flug gesetzt worden, so dass der Rückflug zu einem halben
Nachtflug mutierte, aber nachdem wir am Flughafen die Anzeigetafel sahen, da
war es vorbei mit der Ruhe – die Maschine hatte nocheinmal 2,5 Stunden
Verspätung und würde erst gegen 23:35 Uhr starten. Während das Strochenmännchen
sich dem Schicksal ruhig fügte über kam mich etwas Böses in einer seltenen
4-Fach-Kombination: Hunger, Durst, Heimweh und müde – verheerend sag ich euch,
ganz verheerend und endet gelegentlich in Tränenstömen (so auch hier). Gegen
Hunger und Durst fanden wir eine teure Lösung beim Würger-König (Cola 4 Euro,
kleine Fritten 4 Euro), der Rest musste zurückstehen. Zur Boarding-Zeit war
kein Flieger zu sehen, wie denn auch, er war ja noch nicht einmal da *zitter*
und irgendwann ging alles ganz schnell: Flieger kommt, Tankwagen kommt –
Gepäckband 1 wirft Gepäck aus während Gepäckband 2 neu füllt (ob da jeder
Koffer am richtigen Ziel war, dass bezweifeln wir, unseres fand den Weg) und
nach einer klitzekleinen Schwierigkeit durften wir dann auch in die Maschine.
Glaubt mir, ich bin kein Mensch, der schnell Panik bekommt, aber 7 Minuten nach
dem Start habe ich Herrn Gott gefragt, ob er auch in der Türkei zuständig ist
und wenn ja, dass er den Flieger bitte auf dem Zielflughafen landen lassen soll
– es war vorbei mit der Strolchenruhe und geschlafen habe ich trotz Müdigkeit
nicht – dafür hatte ich Krämpfe in den Beinen, weil ich beim kleinsten Versuch
meine Beine etwas zu strecken das berechtigte Gefühl hatte, dass mein Sitz
gleich auf den Beinen vom Hintermann hängen würde. Nach etwas über einer Stunde
bekamen wir dann noch ein Sandwich an den Kopf geworfen (im wahrsten Sinne des
Wortes) und ein katzenfutterähnliches Näpfchen mit Wasser dazu – aber zur Not
frißt der Teufel Fliegen, oder? Das Strolchenmännchen schaffte es zumindest die
letzte halbe Stunde mich ein wenig abzulenken, weil er mich mit einer neuen Variante des Club-Tanzes
im Sitzen beschäftigt hat (da musste selbst ich lachen, nicht dass wir diese
Art der Animation in der Anlage überhaupt mitgemacht hätten) und irgendwie ist
die Maschine heil am Ziel angekommen -
auf den Applaus nach der Landung durfte der Pilot allerdings vergeblich hoffen,
es war totenstill. Und wie sagte die Stewadess noch freundlich: Fliegen Sie
bald wieder mit SunExpress und sammeln sie unsere SunExpress-Miles and More.
Mädel, glaubst du ernsthaft, dass ich mir euch noch einmal freiwillig antue –
dieses Jahr ganz sicher nicht mehr *lach*.
Einige kleinere Episoden habe ich sogar ausgelassen, meine
Weinprobe am Abend (und Strolchenmännchens
Cocktailprobe) waren dann doch nichts für die Allgemeinheit – ich sage
euch nur, am nächsten Tag grinsten nur
die Croissants auf dem Teller vor mir ziemlich hämisch und der Schlaf am Strand
war eher gesundheitsförderlich) oder die Russen im Hotel (es waren brave Russen
und haben sich gut benommen) und einiges mehr.
Nun, mittlerweile sind die Koffer ausgepackt und die Wäsche
gewaschen – das schöne Wetter haben wir mitgebracht (direkt nach unserem Abflug
wurde es dort nämlich regnerisch) und der erste Tag im Heim für Verwirrte liegt
hinter mir – mal sehen, was die nächsten Tage so bringen …
Ach ja, mittlerweile wurden in nicht allzu großem Radius der
Anstalt gleich 2 Mariohanna-Plantagen gefunden wurden – uns wundert also nichts
mehr und es verspricht eine lustige nächste Zeit zu werden.
Und nun danke ich fürs Lesen!